19.07.2022

Medienmitteilung

Schweizer Team erreicht bisher bestes Ergebnis an Internationaler Geografie-Olympiade

209 junge Geografen und Geografinnen aus 54 Ländern hatten lange auf diese Woche gewartet: Vom 12. bis 18. Juli fand die Internationale Geografie-Olympiade (iGEO) statt. Das Schweizer Team legte seine bisher beste Leistung an den Tag. Die vier Teilnehmenden holten eine Silber- sowie drei Bronzemedaillen.

Das Schweizer Team verbrachte den Wettbewerb zusammen im Tessin. (Alle Bilder: Geografie-Olympiade)

Anja Höchner

Andrin Lütolf

Leonhard Kick

Luis Hartmann

Silber:

  • Anja Höchner, Kantonsschule Romanshorn (TG)

Bronze

  • Andrin Lütolf, Kantonsschule Obwalden (OW)
  • Leonhard Kick, Kantonsschule am Burggraben (SG)
  • Luis Hartmann, Alte Kantonsschule Aarau (AG)

 

"Wir freuen uns, dass die vielen kleinen Optimierung in der Vorbereitung Früchte tragen", kommentieren die Organisatoren der Schweizer Geografie-Olympiade das Ergebnis. Auch die Teilnehmenden sind stolz auf ihre Leistung: "Ich habe mich sehr gefreut über die Bronze-Medaille", meint Leonhard, "noch wichtiger als eine Medaille war mir allerdings, dass ich persönlich weiterkomme. In den letzten Wochen konnte ich mich so intensiv wie nie zuvor mit den vielen verschiedenen, spannenden Themenbereichen der Geographie auseinandersetzen." Die ursprünglich in Paris geplante iGEO wurde wegen der Pandemie online durchgeführt. Das Schweizer Team verbrachte den Wettbewerb zusammen im Tessin, machte davor aber einen Abstecher nach Paris, um doch noch etwas von der französischen Hauptstadt zu sehen.  

 

Auswendiglernen war gestern

Hauptstädte auswendig lernen, darum gehe es bei der Geografie-Olympiade übrigens nicht, stellen die Teilnehmenden klar. In einer der Feldarbeiten, die neben der schriftlichen Prüfung und dem Multimedia-Test Teil des Wettbewerbs sind, ging es darum, nahe der Seine ein nachhaltiges Tourismusgebiet in einem Marschland zu entwerfen. Solche Aufgaben erfordern vernetztes Denken, Argumentationsfähigkeit, Kreativität und Hintergrundwissen über die vielen verschiedenen Themen, mit denen Geografie zusammenhängt. "Vorbereitung hilft auch sehr viel, aber das Wissen, welches man sich als neugierige und breit interessierte Person über viele Wege aneignet, finde ich ebenso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger“, meint Andrin.

 

Interdisziplinär und selbstständig

Gerade die Interdisziplinarität der Geografie fasziniert die Teilnehmenden besonders. Es gehe nicht nur um Vulkane und Meeresströmungen, sondern auch um Migrationsbewegungen oder Städteplanung, erklärt Leonhard. So vielseitig wie die Geografie sind auch die Zukunftspläne der Schweizer Champions: Leonhard will internationale Beziehungen studieren, Anja Medizin und Andrin Recht oder Wirtschaft - oder doch etwas in Richtung Geografie? Auch wenn sie sich in Zukunft nicht mit Kartografie oder Klimatologie beschäftigen, werden die bei der Olympiade erworbenen Fähigkeiten hilfreich sein: "Ich habe zum ersten Mal erlebt, wie man sich vollkommen selbstständig auf grosse Prüfungen vorbereitet“, erzählt Anja.

 

„Eine einzigartige und wunderbare Erfahrung“

Neben Prüfungsstress und geistiger Anstrengung habe er an der Olympiade aber auch lustige und entspannte Momente erlebt, meint Leonhard. "Die iGeo war eine einzigartige und wunderbare Erfahrung. Sie bestand keineswegs nur aus Geografie von morgens bis abends“, stimmt Andrin zu. Der kulturelle Austausch war online nur bedingt möglich, doch die Teilnehmenden machten das Beste daraus und versuchten zum Beispiel, per Videochat zusammen französische Omeletten zuzubereiten. Die Freizeit verbrachte das Schweizer Team zusammen am See. "Ich habe auch erlebt, wie viel Spass es macht von Leuten umgeben zu sein, die auch die gleichen schulischen Interessen besitzen“, erzählt Anja. "Toll, interessant, lehrreich, gelassen, viel Lachen, schöne Unterhaltungen, fantastisches Zusammenleben», fasst Luis seine Erfahrungen zusammen, «ah, und noch drei kleine Prüfungen."

 

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend.  Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

 

Links

 

Bilder

Zur freien Verwendung mit Quellenangabe. Download am Ende des Beitrags via Button.

 

Kontakt

Lara Gafner

Medienverantwortliche

Wissenschafts-Olympiade
Universität Bern

Hochschulstrasse 6

3012 Bern

+41 31 684 35 26

l.gafner@olympiad.ch

 

 

Further articles

Verband

Mathematik

Schweizer Bestleistung an Europäischer Mathe-Olympiade der Frauen

Junge Mathematikerinnen in ihrer Begabung fördern und mit Gleichgesinnten und Vorbildern vernetzen - das ist das Ziel der European Girls’ Mathematical Olympiad. Vom 11. bis 17. April fand die 13. EGMO in Georgien statt. Drei der vier Schweizer Teilnehmerinnen wurden mit Bronze ausgezeichnet.

Linguistik

Sprachbegeisterte Jugendliche gewinnen dritte Schweizer Linguistik-Olympiade

Fast 80 Jugendliche haben Anfang März am Finale der dritten Schweizer Linguistik-Olympiade teilgenommen - nun stehen die Resultate fest. Für die vier Gewinnerinnen und Gewinner der Goldmedaillen geht das Abenteuer damit erst so richtig los.

Mathematik

Schweizer Mathematik-Olympiade: Medaillen für schlaue Köpfe

Am 6. April wurden die besten Mathematikerinnen und Mathematiker der Schweizer und Liechtensteiner Mittelschulen ausgezeichnet. Gold ging an Andrej Ševera vom Collège Voltaire (GE) und an Felix Xu von der Kantonsschule Wettingen (AG). Ausserdem wurden vier Silber- und sechs Bronzemedaillen verliehen

Chemie

Medaillen dank guter Chemie

Zwölf experimentierfreudige Jugendliche wurden am 6. April beim Finale der Chemie-Olympiade mit Medaillen ausgezeichnet. Vier Schweizer und ein Liechtensteiner haben sich für die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) in Saudi-Arabien qualifiziert.

Biologie

Die Olympiade des Lebens

Vom 02. bis 07. April fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. 20 naturwissenschaftliche Talente sezierten Krabben, manipulierten Gene und pipettierten um die Wette, um sich Medaillen und Tickets nach Kasachstan zu sichern.

Mathematik

Schweiz gewinnt französischsprachige Mathematik-Olympiade

Am vergangenen Wochenende fand zum fünften Mal die französischsprachige Mathematik-Olympiade (OFM) statt. Dreizehn Länder aus der Frankophonie waren mit ihren jungen Mathetalenten mit dabei. Der Gesamtsieg ging an das Schweizer Team, dessen Mitglieder ganze zwölf Medaillen holten.